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mexikanische Magie

Ein strahlend blauer Himmel erstreckt sich über der riesigen Ruinenstätte Teotihuacán im Norden der mexikanischen Hauptstadt. Es ist noch nicht Mittag und das gleißende Sonnenlicht blendet einen, sobald man den Blick hebt, um sich einen Überblick zu verschaffen. - Vergeblich.

Während man als kleines, unbedeutendes Wesen am Fuß der monumentalen Pyramiden umherirrt, überkommt einen dieses einerseits angenehme, andrerseits einschüchternde Gefühl, das man vielleicht auch mal beim Betreten einer Kirche verspürt: Dieses Gefühl, dass da etwas Größeres sein muss. Vielleicht ist es so etwas wie Demut.

Die schweren Bauwerke, die so archaisch an diesem Ort thronen, als seien sie ein Teil davon, imitieren die mächtige Landschaft, von der sie umgeben sind. Als hätten sie sich vor Jahrtausenden mit übermenschlicher Kraft aus der Erde erhoben, um dem Mond und der Sonne ein Stück näher zu sein.

Eine skurrile Magie liegt in der Luft, die schon jetzt vor Hitze flimmert. Hier ist es nicht schwer, an uralte Magie zu glauben, an uralte Riten und Götter. Verkäufer in mexikanischen Gewändern und Hüten, sprechen die Besucher an und ergänzen die große Ruhe, die auf der Straße der Toten herrscht, mit unbekannten, fauchenden und trillernden Tiergeräuschen, die sie mit den angebotenen traditionellen Instrumenten erzeugen. Manche verkaufen Stoffe, andere mehr oder weniger dekorative Andenken, die an das Fest der Toten erinnern. Hier scheint das alles plötzlich gar nicht mehr so fern und märchenhaft. Ganz im Gegenteil. Die fremdartigen Gerüche und Geräusche, die melodische Sprache, mit der sie auf ihre potenziellen Kunden einreden, sowie die bunt gemusterten Stoffe lassen einen ahnen, wie farben- und lebensfroh es hier vor langer Zeit einmal zugegangen sein muss. Und das stets mit diesem besonderen Funken uralter mexikanischer Magie.

Diese Fotos entstanden am ersten Tag einer abenteuerlich anstrengenden und erlebnisreichen Chorreise nach Mexiko und Guatemala mit dem Neuen Kammerchor Heidenheim

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